2.  Jugend - Europameisterschaft   1985  in  La Valetta/Malta  (21.-28.7.1985)  

Statt Silber nur der undankbare 4. Platz

Ein Tor fehlte der deutschen Mannschaft im Schlußspiel
von Dr. Günter Schwill
 
An die 2. Jugend-Europameisterschaft ging Deutschland wesentlich besser vorbereitet heran als bei der Premiere zwei Jahre zuvor. Die 14 gemeldeten Nationen wurden in zwei Leistungsgruppen aufgeteilt. Deutschland mit seinem guten Jahrgang 1967 ("U 18") spielte in der achtköpfigen Leistungsgruppe A.

Die deutsche Jugendmannschaft, überwiegend aus Spielern von Hohenlimburg und Spandau zusammengesetzt, war die stärkste Formation, die Deutschland je aufgebracht hat
.

Um so unverständlicher, dass ein Medaillenrang misslang. Trainer Schuhmann war Autodidakt und führte die A-Lizenz „ehrenhalber“.  Im taktischen Bereich zeigten sich bei ihm erhebliche Defizite (Uwe Gassmann, René Reimann).

 


La Valetta
Buntes Treiben am Hafen

A-Gruppe:  (mit Deutschland)  -  7 Spiele pro Team

Deutschland - UdSSR 7:12
                                                   (Schiri Tellegen/NL - Koenigh/Hun),  
Bulgarien- Italien  1:7              (Blan/Deutschld - Troitsky/UdSSR), Jugoslawien - Spanien 10:10  (Esain/UdSSR -Pixken/Deutschld),        Niederlande - Ungarn  8:10,

 UdSSR - Jugoslawien 13:9,  
Deutschland
- Ungarn 7:4  (V.d.Kolk/NL - Iliades/Griechenld ),        
Italien - Niederlande  8:6,       
 Spanien - Bulgarien  12:5

Ungarn - Italien  12:10, 
Niederlande - Spanien  7:8 ( Dani/Italien - Blan/Deutschland ), Deutschland - Jugoslawien  8:7 (Esain/UdSSR - Koenigh/Ungarn), Bulgarien - UdSSR  5:18

Deutschland - Italien  7:5 (Drobnjak/Jugoslaw. - Troitsky/UdSSR), UdSSR - Niederlande  15:5,
Jugoslawien - Bulgarien  15:4,
 Spanien - Ungarn  8:11,

 Niederlande - Jugoslawien  10:12,  
Deutschland - Bulgarien 8:4  (Schmudermayer/A - Esain/UdSSR),  Ungarn - UdSSR  7:9  (Blan/Deutschland - Demey/Frankreich),  Italien - Spanien  8:9,

 Bulgarien - Niederlande  2:9  (Cillero/Spanien - Pixken/Deutschld),  Deutschland - Spanien 9:11 (Esain/UdSSR - Chambraud/Frankr.), UdSSR - Italien 8:4, 
Jugoslawien - Ungarn 8:9  (Troitsky/UdSSR - Blan/Deutschland),

 Spanien - UdSSR  8:11, 
Italien - Jugoslawien 9:12  (Chambraud/Frankr. - Pixken/Deutschld ), Ungarn - Bulgarien  15:11,  
Deutschland - Niederlande 9:9

 

Dennoch spielte  der Nachwuchs ein gutes Turnier mit einem psychologisch ganz wichtigen 7:4-Sieg gegen den Titelverteidiger Ungarn. Im Schlußspiel fehlte allerdings ein doppelter Punktgewinn  gegen den Tabellenvorletzten Niederlande, um die hochverdiente Silbermedaille zu erringen.  Die Nerven spielten eine tragische Rolle. Das deutsche 9:9-Unentschieden war zu wenig und  hob Spanien noch unerwartet auf den Bronzerang.

Der Platz 4  qualifizierte Deutschland zwar automatisch für die einen Monat später in Istanbul stattfindende Junioren-Weltmeisterschaft, hinterließ aber den Eindruck, dass eine Medaille verschenkt worden war.

 

 

 


Die Abschlußtabelle:

1.

UdSSR

7   86:45

14:0

2.

Ungarn

7   68:61

10:4

3.

Spanien

7   66:61

 9:5

4.

Deutschland

7   55:52

 9:5

5.

Jugoslawien

7   73:63

 7:7

6.

Italien

7   51:55

 4:10

7.

Niederlande

7   54:64

 3:11

8.

Bulgarien

7   32:84

 0:14

 


Rene Reimann

Von den vielen hervorragenden Spielern ragte René Reimann heraus, der zu einem „Weltspieler“ werden sollte. Seine drei Olympischen Spiele und seine sechs Europameisterschaften (mit dem Titelgewinn 1989 in Bonn) machten ihn zwangsläufig später zum Kapitän der deutschen Nationalmannschaft.

 Mit Spandau 04 gewann er dreimal den Europacup der Landesmeister und zweimal den LEN-Supercup. Sein Wechsel nach den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona nach Wuppertal (dort Pokalsieger) und später zu Rote Erde Hamm brachte ihm keine Meisterschaft mehr.
Zum Karriereende wechselte Reimann im Jahr 2000 in die spanische Liga. Er spielte zwei Jahre bei CN Martiánez auf Teneriffa.  Sein Ziel, Wasserball-Trainer zu werden, ließ sich mit dem Wechsel nach Kreuzlingen verbinden. Für zwei Jahre als Spieler verpflichtet (Schweizer Meister 2002), sammelte er parallel dazu bereits Erfahrungen als Co-Trainer und Jugendcoach, um ab 2004 die Männermannschaft zu übernehmen.

 

Zur Weltmeisterschaft 1991 in Perth/Australien waren fünf  Spieler dieser Jugendmannschaft aufgeboten worden: Neben Torwart Volker Wörn die Brüder Dresel, Schütze und Reimann: Ein starker Jahrgang!

Neben Reimann , der schon 1988 Olympialuft erlebt hatte, wurden drei weitere Spieler in die Olympiamannschaft für Barcelona berufen: Carsten Kusch sowie die Brüder Torsten und Jörg Dresel.  „Olympiarebell“ Dirk Schütze hatte verzichtet.

 

Der Endstand:        1. UdSSR    2.  Ungarn    3. Spanien      4. Deutschland      5. Jugoslawien   6.  Italien   
                                        7.  Niederlande    8.  Bulgarien   
9. Griechenland   10. Frankreich   11.  Türkei     12. Malta
                                       
13.  Großbritannien     14.  Österreich
 

UdSSR,  Jugend-Europameister:

Konstantin Shernov,  Oleg Sedov,  Alexander Ogorodnikov (8.9.1967)**  Saiar Ganiev,  Vadim Rojdestvenskiy*,  V. Alnicenko,  Pavel Prokopenko,  Vadim Skuratov*,   Dimitrj Gorchkov (29.4.1967)***,  Vladimir Karabutov**,  Dmitrij Apanasenko**,  D. Rudin,  G. Spinatov

Aus dem schier unerschöpflichen Spieler-Reservoir der Sowjetunion wurde eine Jugendmannschaft geformt, von der fast jeder einzelne schon bald in die Männer-Nationalmannschaft berufen wurde. Die bekanntesten Spieler waren der langjährige Kapitän Dimitrj Gorschkov*** , der an drei Olympischen Spielen (Barcelona, Atlanta und Sydney) teilnahm, dabei zweimal Bronze und einmal Silber (in Sydney) gewann. Der Spieler von ZSKA Moskau, mit seinem Verein im Europapokal 1989 an Spandau  gescheitert, hatte bei seinen  Auslands-Engagements mehr Glück. Bei Vasas Budapest spielte er zwei Jahre (1993/94 und 1994/95) und gewann den Europapokal der Pokalsieger (1995)  ebenso wie bei seiner nächsten Station in Italien in Florenz. Hier kam er 1999/00 in das Pokalsieger-Finale und krönte seine Laufbahn ein Jahr später mit dem Gewinn des Europacups der Pokalsieger. Danach beendete er seine aktive Laufbahn. Aber als ihn Staatstrainer Alexander Kabanov 2002 rief, hängte Gorschkov eine Spielzeit dran und gewann mit Rußland die 1. Weltliga (in Patras) und den 12. Weltcup (früher FINA-Cup) in Belgrad.

** Dimitrj Apanasenko war als Sturmtank sehr gefürchtet.  Er gewann bei der WM 1986 in Madrid Bronze, bei der EM im Folgejahr in Straßburg Gold. Zweimal wurde er zu Olympischen Spielen berufen, beide Male gewann er Bronze (Seoul und Barcelona). Schon früh ging er als Profi ins Ausland. Über Frankreich und Italien wechselte er nach Griechenland (Chios und Panathinaikos Athen), wo er als Torschützenkönig 4 Jahre lang glänzen konnte. Von seinen vielen Auslandsengagements müde, kehrte er zu seinem Heimatverein Dinamo Moskau zurück und holte in den Jahren 1998 und 2000 bis 2002 als Kapitän dieser Mannschaft die Russischen Meisterschaften.

 Alexander Ogorodnikov erspielte sich 1992 in Barcelona die Bronzemedaille für die „GUS“ (Gemeinschaft Unabhängiger Staaaten in der Nachfolge der UdSSR) und fand dann seine neue sportliche Heimat in Deutschland bei Rote Erde Hamm. Zusammen mit seinem alten Mannschaftskameraden Apanasenko gewann er im Jahr 2001 im italienischen Gaetano die 1.Europameisterschaft für Russland im Bach Polo.  Sein Wechsel 2002 zu ASC Duisburg wird wohl die letzte Station einer erfolgreichen Laufbahn sein.


Dimitrj Gorschkov

 


Dimitrj Apanasenko
 

 


Balazs Vincze
 


Andras Gyöngyösy
Trainer des ungarischen Traditionsvereins Ferencvaros

 

Ungarn, Vize-Europameister:

Zsolt Miller (Tw),  Andras  Bene,  Zsolt Ürögi,  Z. Bittner,  András Gyöngyösy*,  László Toth I*,  László Toth II,  Tamás Zantleitner*, Zoltán Mohi*,  Balázs Vincze*,   Gabor Györi.  S. Nagy,  Z. Ciszmadia

Ungarn war weit entfernt von seinen “Goldenen Jahren”, als Spieler wie  Szivós, Farago, Csapó, Horkai  und Gerendás  die Wasserballwelt dominierten.  Der Boykott der Olympischen Spiele in Los Angeles 1984 wirkte sich  leistungshemmend aus. Aus der Jugendmannschaft von La Valetta rückten vier Spieler ins Nationalteam, kamen aber in Seoul  an den derzeitig starken Nationen Jugoslawien, USA, UdSSR und Deutschland nicht vorbei. 

Trainer Kásás und Dr. Steinmetz  hatten Gyöngyösy, Toth und Balázs Vincze in ihr Olympia-Team Seoul 1988 eingebaut (Platz 5). Beim Weltcup 1989 in Berlin (Bronze) und bei der EM im selben Jahr in Bonn stand auch Zantleitner im Team, doch nicht unter den ersten Sechs in Europa anzukommen, hieß Ablösung der Trainer und  Neuformation der Nationalmannschaft.

Auf Vereinsebene glänzte Ungarn zu Beginn der 90er Jahre mit Ujpest (LEN-Trophy und Europacup der Landesmeister mit Bene, Vincze, Zantleitner).

Unter Trainer Dr. Horkai waren Gyöngyösy, Laszló Tóth und Vincze am Gewinn des FINA-Cups 1995 in Atlanta beteiligt, unter Dr. Kemény wurde Balázs Vincze  1997 als „letzter Husar“ Europameister in Sevilla . Es folgten  für Vincze Auslandsengagements bei Becej und Galatasaray Istanbul, ehe er in der Saison 2001/02 zu BVSC Budapest wechselte.

      

Spanien, Bronzemedaillen-Gewinner:

Jesús Rollán*** (Tw),  Javier Barceló,  Pedro García***, Juan Valls, Aureliano Díaz, José Antonio López, Pedro Casao, José Antonio Rodríguez,  Luis Herrero,  Salvador Gómez***, Fernando Vela,  Miguel Pérez, Jorge Traver
Trainer: Antonio Esteller

 

Spanien hatte eine sehr starke Auswahl zusammengestellt. Der glückliche Medaillenrang von La Valetta wurde für drei Spieler später überstrahlt vom Olympiasieg 1996 in Atlanta und von der Weltmeisterschaft 1998 in Perth (Jesus Rollan, Pedro Garcia und Salvador Gomez).

Trainer Toni Esteller wurde zum Coach der A-Nationalmannschaft bestellt (von der WM 1986 in Madrid bis 1990), danach betreute er den Rekordmeister CN Barcelona.

Am Abend ihrer Karriere (nach ihrem zweiten Weltmeistertitel 2001 in Fukuoka) nahmen Rollan (Recco) und Gomez (Florentia) Engagements in Italiens Superliga für die Spielzeiten 2001/02 und 2002/03 an.
Rollan wurde 2002 Italienischer Meister und 2003 Champions League Sieger mit Recco,  Gomez stand 2003 mit Florenz im LEN-Trophy Finale gegen Brescia.
Für die WM in Barcelona sind beide Spieler in der Auswahl, Gomez als Kapitän. Er will in Valencia seine Karriere ausklingen lassen, Rollan hat noch Ambitionen und ist zu Sabadell gegangen.

 


Antonio Esteller  -
vor seinem Wechsel zu den Männern (1985 -1990) Männern  

 

 

Deutschland ,  Platz 4:

Andreas Deckmann , Tw.  (Jg. 1967, Waspo Hannover),
Volker Wörn , Tw.  (28.4.1967 , SV Cannstatt),
Carsten Kusch (4.1. 1967, Wasserfreunde Spandau 04),
René Reimann (9.5.1967, Wasserfreunde Spandau 04),
Stefan Pollmann (22.1.1967, Wasserfreunde Spandau 04),
Carsten Priefer, (7.2.1967, Wasserfreunde Spandau 04),
Torsten Dressler, Kapt. (Hohenlimburger SV),
Torsten Dresel (24.4. 1967, Hohenlimburger SV),
Jörg Dresel (25.12. 1968, Hohenlimburger SV),
Detlef Wehberg (Hohenlimburger SV),
Stefan Wilde (Hohenlimburger SV),
Dirk Schütze (3. 1.1967 , Hellas 99 Hildesheim)
Stefan Vogt (Wasserfreunde Wuppertal)
Trainer: Manfred Schuhmann
Mannschaftsbetreuer: Alfred Witzke (Kamp-Lintfort)
DSV-Schiedsrichter:  Jürgen Blan (Hamburg),  Fredy Pixken  (Krefeld)

 


 

Stehend v.l.n.r.: Betreuer Alfred Witzke, Bundestrainer Manfred Schuhmann, Andreas Deckmann (Waspo Hannover), Oliver Domhan (SV Cannstatt),  Jörg Dresel (Hohenlimburger SV), Carsten Kusch (WF Spandau 04), Torsten Dresel (Hohenlimburger SV), Dirk Schütze (Hellas 99 Hildesheim), Stefan Wilde (Hohenlimburger SV), Betreuer Hans-Gerhard Richter.Vorn v.l.n.r.: Volker Wörn (SV Cannstatt), Sven Beiling (SV Kamen), Detlef Wehberg (Hohenlimburger SV), Stefan Vogt (Wfr. Wuppertal), Carsten Priefer (WF Spandau 04), Kapitän Torsten Dressler (Hohenlimburger SV), Stefan Pollmann (WF Spandau 04). Es fehlt: René Reimann (WF Spandau 04).
 

Jugoslawien, Platz 5:

T. Novakovic,  M.Miskulin, P. Dragojevic,  M. Bermanilovic,  Josep Veszjak,  Mirko Vicevic  (30.6.1968)**,  D. Tupe,  D. Marasovic,  Ranko Perovic,  Z. Nincevic,  M. Rak,  A. Vasovic,  Albert Nardeli

Selten hatte Jugoslawien eine Nachwuchsmannschaft zusammengestellt, aus der so wenige Spieler eine „internationale Karriere“ begannen wie aus diesem „La Valetta“-Team.

Der Montenegriner Mirko Vicevic aus Kotor war die Ausnahme. Er stand schon im nächsten Jahr bei der WM in Madrid (1986) im jugoslawischen Goldmedaillen-Team, das in einem denkwürdigen Finale gegen Italien  nach acht Verlängerungen mit 12:11 siegreich blieb. Dem jungen, 18jährigen Vicevic gelang es dabei, in der letzten Verlängerung, der 51.Spielminute, den wichtigen Ausgleich zum 11:11 herzustellen, ehe dann Milanovic eine Sekunde vor Spielschluß der Siegtreffer gelang.

Im Kader von Trainer Ratko Rudic gewann Vicevic 1988 in Seoul bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille. Ein Jahr darauf  in Berlin fiel auch der Weltcup an Jugoslawien, doch bei der EM im gleichen Jahr in Bonn nahm Deutschland „olympische Revanche“ an Jugoslawien und verwies die „Plavi“ auf Platz 2. Auch in diesem Spiel reichte die „normale“ Verlängerung nicht zur Entscheidung. Aber aus den Lehren von Madrid wurde nicht mehr beliebig weiter verlängert, sondern das nächste Tor, des „Golden Goal“ brachte den Sieg  - diesmal für Deutschland gegen Jugoslawien. Den EM-Titel zu gewinnen und damit die Komplettierung  seiner Sammlung an Goldmedaillen aller großen internationalen Wettbewerbe, gelang Mirko Vicevic 1991 in Athen.

Danach wurde es dunkel um den jugoslawischen Sport, Mars regierte auf dem Balkan.

Wie viele Athleten, so wechselte auch Vicevic ins Ausland. Er spielte in Italien im ligurischen Raum in Savona, Bogliasco,  Recco und wieder Savona und  gehört heute, 18 Jahre nach seinem internationalen Debut  bei der Jugend-EM 1985,  bei Leonessa Brescia in der Lombardei zu den Leistungsträgern und Torjägern seiner Mannschaft. Er stand mit seinem Verein dreimal hintereinander im Finale der LEN-Trophy (2001, 2002 und 2003). Nach einer Niederlage gegen Mladost Zagreb gewann er zweimal die Trophäe gegen Recco und Florenz.
Höhepunkt und Krönung seiner Laufbahn wurde der Gewinn der Italienischen Meisterschaft 2003 gegen Recco nach fünf Play-offs mit Verlängerung und Golden Goal.

 


Mirko Vicevic
 

 



Mirko Vicevic
Stolz trägt der Kapitän den Pokal





Der Name Vicevic hat einen guten Klang in der  internationalen Wasserballfamilie, durch Vater Paul (Pavle) und Cousin Slobodan sowie seinen jüngeren Bruder Zeljko (17.6.1972). Über allen aber steht Mirko Vicevic.


"Pino" Porzio
Als Trainer in der italienischen Erstliga

 


Amedeo Pomilio
Als Senior (Jahrgang 1967) immer noch eine Stütze bei Pescara im Team von Bruno Cufino
 

Italien, Platz 6:

Alessandro Fondinelli, S. Di Noia, D. Cattaneo, G. Salvati, Cristian Giocchetti,  Amedeo Pomilio, M. Pellegrino, Fr. Pappalardo, L. Gagliarde, Giuseppe Porzio,  D. Gainotti,  S. Feoli,  A. Bogazzi

Aus dem italienischen Team sollten zwei Spieler eine große Karriere starten: Amedeo Pomilio und Giuseppe Porzio.
Giuseppe, der jüngere der beiden Porzio-Brüder, wurde schon 1986 von Fritz Dennerlein in die Nationalmannschaft berufen. Er erlebte als Spieler das packende WM-Finale 1986 in Madrid gegen Jugoslawien mit, das acht Verlängerungen brauchte, ehe es zu Gunsten Jugoslawiens entschieden wurde.
Unter Ratko Rudic gewann der den Gran Slam  - Olympiade, FINA-Cup, EM und WM nacheinander - und beherrschte mit seinem Verein Posillipo die italienische Szene. Nach den beiden Champions League-Siegen in Neapel (1997 und Zagreb (1998) bendete er seine aktive Laufbahn, um ins Traineramt umzusteigen. Nach wenigen Stationen schon (RN Napoli, Bogliasco und Ortigia) wurde er zur Saison 2003/04  Cheftrainer bei Posillipo.

Amedeo Pomilio hatte seine große Zeit bei Pescara und spielte neben Manuel Estiarte. Er wurde 1989 in die Nationalmannschaft berufen und erlebte die große Zeit Italiens mit: Olympiasieg in Barcelona, Weltmeisterschaft in Rom 1994, Doppeleuropameister von Sheffield und Wien (1993 und 1995). Nach seiner dritten WM in Perth sollte Schluß sein, doch Ratko Rudic brauchte für Sydney einen gefährlichen Linkshänder, da sein Wunschkandidat Bogdan Rath vom Rumänischen Verband nicht freigegeben wurde. So kam Pomilio zu drei Olympischen Spielen.
Die drei Landesmeisterschaften mit Pescara (1987, 1998 und 1999) gehen  zu einem  nicht unbedeutenden Teil auch auf sein Konto, ebenso die zahlreichen Cups in den Europapokalspielen.

 

 

Niederlande, Platz 7:

Bert Brinkman (Tw)*,  Wyco De Vries*,  Gijsbert Van der Leden*,  Sander Verheul,  Gert-Jan  Slobbe,  Robert Havekotte*,  Gerben Hardeman,  P. Van der Dussen,  J. Hansen,  P. Spenkelink,  Robert Bizot,  Hans Nieuwenburg*,  Arnoud  Posthuma

 

*Bert Brinkman, Torwart bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992, EM 1993 in Sheffield,  WM in Rom 1994, EM 1995 in Wien, Weltcup in Atlanta 1995.

Hans Nieuwenburg spielte in Barcelona 1992,  bei der EM 1993 in Sheffield und bei der WM in Rom.  Mit Deutschland in einer Vorrundengruppe, profitierte Holland vom Scheitern Deutschlands. Durch die Platzierung in Rom wurde die Teilnahme am Weltcup 1995 in Atlanta möglich, zu der auch noch  neben Nieuwenburg Torwart Brinkmann sowie Wyco De Vries berufen wurden. Seine zweiten Olympischen Spiele beging er in Atlanta. Fortsetzung der Karriere in Sevilla bei der EM 1997, doch die Platzierung (Rang 9) verhinderte wie für Deutschland, die WM-Teilnahme in Perth.

Robert Havekotte und Gijsbert Van der Leden kamen in Barcelona zu ihrem olympischen Einsatz, für Atlanta 1996  wurde Wyco De Vries aufgestellt.

 


Hans Nieuwenburg
Die Wasserball-Karriere nach der Spielerkarriere: Hans Nieuwenburg ist Chefredakteur der holländischen Wasserball-Monatszzeitschrift „ManMeer“.

Bulgarien, Platz 8:

Trifon Siderov (Tw)*,  A. Panaiotov,  Andrei Andreev**,  I.Petrov,  A. Csanov,  Nikolai  Jelev*,  Dari Danovski**,   I. Valkov,  N. Denijev,  A. Panatolov,  K. Ganev,  Jordan  Tviatov* ,  V. Genov.

In den späten achtziger Jahren gab es  EM-Einsätze für Torwart Siderov, für Andreev, Jelev und Danovski, doch mit der zutage tretenden katastrophalen Wirtschaftslage nach Auflösung des Ostblocks war ein ernsthafter Leistungssport kaum noch zu organisieren. Wien 1995 brachte mit Platz 8 (Danovski und Tviatov) die beste EM-Platzierung.