|
|
zurück |
| Rückblick auf die 1. Junioren-Weltmeisterschaft 1981 | |||||||||||||||||||||
| Als Deutschland Europameister wurde | |||||||||||||||||||||
| Stiefkind Junioren | |||||||||||||||||||||
| von Dr. Günter Schwill | |||||||||||||||||||||
| Puerto de la Cruz, 8.August 2003
- Mit der feierlichen Eröffnung der 12.
Junioren-Weltmeisterschaft in Neapel wird ein neues Kapitel im
Wasserballsport aufgeschlagen. Vor 22 Jahren erfolgte die Premiere,
ebenfalls in Italien, doch ohne großes Medien-Interesse. Das war
ganz den deutschen Männern gewidmet worden, die sich eine Woche
zuvor im jugoslawischen Split die Europameisterschaft gesichert
hatten. Die Kilian-Brüder aus Würzburg, die Berliner Freund, Otto,
Loebb, Stamm und Röhle, die Brüder Obschernikat und Rainer Osselmann
aus Duisburg, Jürgen Stiefel aus Esslingen, sie waren (neben
anderen) über Nacht die Helden der Nation geworden. Die Drähte
glühten, Dieter Kürten vom ZDF konnte nicht genug erfahren,
Silbernes Lorbeerblatt und "Mannschaft des Jahres" waren die sichtbaren Ausweise höchster Anerkennung. Die Junioren? ..... ferner liefen! Hat sich daran bis heute viel verändert? Im folgenden eine Bilanz jenes Jahres: |
| ||||||||||||||||||||
Erstes
Welt-Championat fiel an die UdSSR
|
| ||||||||||||||||||||
|
Teilnehmende
Nationen: |
Die Gruppeneinteilung: Vorrunde A in Como:
Ungarn, Kuba, Australien, Simbabwe | ||||||||||||||||||||
| Die Vorrunden: | |||||||||||||||||||||
|
Vorrunde
A: |
Die Tabelle:
| ||||||||||||||||||||
|
Vorrunde
B:
(mit den Spielen Deutschlands): |
Die Tabelle:
| ||||||||||||||||||||
|
Vorrunde
C: |
Die Tabelle:
| ||||||||||||||||||||
|
|
Die Tabelle:
| ||||||||||||||||||||
|
Der Weltstandard im
Nachwuchsbereich zeigte sich sehr unterschiedlich, ganz deutlich beherrschten die
Europäer die Szene. Einzig Kuba stellte von den
außereuropäischen Vertretungen ein vergleichbar starkes Team, mit
Abstrichen folgten Brasilien und Australien. Dagegen war das
Auftreten von Zimbabwe und Indien geradezu peinlich. Eine Torbilanz
von 11:75 bzw. 6:81 nach drei Spielen der Vorrunde wies beide
Teams als nicht WM-tauglich aus. | |||||||||||||||||||||
| Die Zwischenrunden: | |||||||||||||||||||||
|
Deutschland - Ungarn 8:10, Kuba -
Brasilien 15:7, * Spiele der Vorrunde gingen in die Wertung |
Die Tabelle:
| ||||||||||||||||||||
|
Nur die beiden Gruppenersten Kuba und Ungarn
erreichten die Finalrunde I, in der um die Medaillen der
1.Weltmeisterschaft gespielt wurde. Das Ergebnis gegeneinander
(10:10) rührte aus der Vorrunde her. | |||||||||||||||||||||
|
Gruppe C+D: (in Como) Italien - Jugoslawien
15:6, Spanien - UdSSR 6:12, |
Die Tabelle:
| ||||||||||||||||||||
|
In der
Zwischenrunde wurden die Weichen für die Medaillenvergabe
gestellt. | |||||||||||||||||||||
| Die Finalrunden: | |||||||||||||||||||||
|
I : Platz 1 - 4 (in Como): Kuba
- Italien 9:9, UdSSR - Ungarn 8:7, *
Kuba - Ungarn 10:10 (* Spiel der Vorrunde), |
Die
Tabelle:
| ||||||||||||||||||||
| Zwei äußerst knappe Erfolge, 8:7 gegen Ungarn und 9:8 gegen Italien (in der Zwischenrunde) sowie ein Remis gegen Kuba (13:13) reichten der SOWJETUNION zum Gewinn der 1. Junioren-Weltmeisterschaft. In allen Turnierspielen ungeschlagen sicherte sich Kuba die Silbermedaillen, während Platz 3 erst nach einem 4-Meter-Schießen zwischen Ungarn und Italien mit 6:5 an die Magyaren fiel. | |||||||||||||||||||||
|
II : Platz 5-8 (in Bergamo): Deutschland - Jugoslawien 5:6,
Spanien - Brasilien 12:10, *
Deutschland - Brasilien 12:9 (* Spiel der
Vorrunde), |
Die Tabelle:
| ||||||||||||||||||||
| Der wichtige Vorrundensieg Deutschlands gegen Brasilien brachte in der Endphase, in der es nur noch Niederlagen gab, Rang 7 im Gesamtklassement. | |||||||||||||||||||||
|
Der
Endstand:
|
Die Torjäger-Liste des WM-Turniers: 1. 26 Tore, István
Doczi, Ungarn | ||||||||||||||||||||
| Im deutschen Team fehlte ein echter Torjäger, so daß kein Spieler in der Torjägerliste unter die besten zehn Schützen kam. Für diesen 10. Platz benötigte der Spanier Ignacio Lobera immerhin 16 Tore | |||||||||||||||||||||
| Nach der glänzenden Europameisterschaft in Split, die eine Woche zuvor von Deutschlands Männermannschaft gewonnen worden war, ging die Premiere der WM im Juniorenbereich in Deutschland journalistisch unter. Hier die von Bundestrainer Manfred Schuhmann und Jugend-Sachbearbeiter Hans-Gerhard Richter zusammengesetzte Nachwuchs-Nationalmannschaft: | |||||||||||||||||||||
|
Die deutsche Mannschaft: Frank
Lindemann, (Tw , Jg. 1963, Rote Erde Hamm), Trainer: Manfred
Schuhmann |
| ||||||||||||||||||||
|
In der deutschen Mannschaft dominierte der Rote-Erde-Hamm-Block mit Torwart Frank Lindemann, Thomas Berlemann, Dirk Theismann und Rainer Peix. Diese Spieler hatten sich Ende August im westfälischen Löhne bei der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft als am stärksten erwiesen und sich den nationalen Titel vor Hohenlimburg, Duisburg 98 und Wasserfreunde Spandau 04 gesichert . Nun lastete auf ihnen der Druck, im frisch zusammengestellten DSV-Team als Leistungsträger bei der WM zu bestehen. Konditionell waren die Grundlagen vorhanden, denn bei der Jugendmeisterschaft war erstmals mit Erfolg 4x7 Minuten gespielt worden. Dirk Wrigge von Waspo Hannover hatte sich als Torschützenkönig mit 20 Meisterschaftstreffern genauso empfohlen wie der schon bundesligaerfahrene Carsten Schönemann (WF Spandau 04). Er war seiner Mannschaft sicherer Rückhalt gewesen und löste dadurch sein WM-Ticket.
| |||||||||||||||||||||
|
Aus dem deutschen Team
erwartete einzig Dirk Theismann eine große Karriere: Dreimal
stand er im Olympiakader (1984, 1988 und 1992) und erreichte als
beste Platzierung die Bronzemedaille in Los
Angeles. | |||||||||||||||||||||
|
UdSSR, 1. Junioren-Weltmeister: Dimitry
Schederkin
(Dynamo Moskau, Jg. 1964), Aleksei Vdovin (Lokomotive
Kischinov, Jg 1963), Yurij Sidorovich (Dinamo Lvov/Lemberg, Jg.
1963), Vladimir Burkhanov (Sport Club Gorki, Jg. 1963),
Anatoly Starostenko (Sport Club Zdanov, Jg. 1963), Pavel
Volkov (Dinamo Alma Ata, Jg. 1963), Sergej Markoch
(Lokomotive Kischinov, Jg. 1963), Eduard Zhitovski
(Universität Minsk , Jg 1963), Mikhail Stepanov (Dinamo Kiew,
Jg 1963), Eduard Vladimirov (Baltica Leningrad, Jg 1963),
Sergej Kharin (Dinamo Lvov / Lemberg, Jg. 1963), Zaza
Avkhlediani (Dinamo Tbilisi/Tiflis, Jg. 1963), Georgy
Sergueev (Dinamo Moskau, Jg. 1963) | |||||||||||||||||||||
| Der
bekannteste Spieler dieser Mannschaft aus der Vielvölkerfamilie
Sowjetunion, die sich aus Russland, Kasachstan, Ukraine, Moldawien,
Georgien und Weißrußland zusammensetzte, wurde Sergej
Markotch. * Sergej Markoch wurde zweimal Europameister (1985 in Sofia und 1987 in Straßburg), einmal gewann er Bronze (1991). Bronze holte er zweimal bei den Weltmeisterschaften in Madrid (1986) und Rom (1994). Wegen des Olympiaboykotts der UdSSR 1984 kam Markoch erst 1988 in Seoul zu olympischen Ehren. Er gewann in Seoul die Bronzemedaille. Diese Medaille gewann er noch einmal 1992 in Barcelona für das Team der „GUS“, die Gemeinschaft ehemaliger Mitgliedsstaaten der Sowjetunion. Nach der Auflösung der UdSSR ging Markoch nach Italien und spielte bei Caserta/Volturno , wo er beim Aufstieg in die A1 mithalf. In der Torschützenliste jener Jahre (1993,1994) zählte er zu den besten Torjägern. Nicht viel hätte gefehlt, Markoch 1999 noch
einmal bei der EM in Florenz auf der internationalen Bühne zu
erleben. Da er aus Kischinau, der Hauptstadt Moldawiens stammte,
startete er für seine jetzt selbständige Heimat Moldawien und
machte der deutschen Mannschaft unter Bundestrainer Uwe Sterzik bei
der EM-Qualifikation 1999 in Athen das Leben
schwer. |
| ||||||||||||||||||||
|
Kuba, Junioren-Vizeweltmeister: V. Ramos, M.
Bauza, R. Vasquez, E. Rovas, A. Martinez, L.
Castillo, M. Nuñez, M. Bermudez,
V.C.Barrera, V. Morrina, D. Artiles, N.
Lima, T. Urgeye
| |||||||||||||||||||||
|
Ungarn, Bronzemedaillen-Gewinner: Csaba Matefalvi (Tw)*, István Doczi** L. Matusek, G. Matusek, Peter Szilecki, F. Soskuti, Zsolt Petövary (1965)**, Z. Meggyesi, G. Hegman, R. Deak, F. Pal, V. Tamas, S.Hegyuar.
| |||||||||||||||||||||
|
|
** Für Zsolt Petövary lief die Sportlerkarriere über 20 Jahre. Höhepunkte wurden zwei Olympiateilnahmen (1988 in Seoul und 1992 in Barcelona), Bronze beim Weltcup 1989 in Berlin unter den Trainern Zoltan Kasas und Dr. Janos Steinmetz sowie Bronze bei der WM 1991 in Perth. Seit Beginn der 90er Jahre als Profi in Italien bei CN Catania, jetzt in der Saison 2001/02 beim Aufsteiger Bogliasco. ** István Doszi, zwei WM-Teilnahmen in Madrid 1986 und Perth 1991 mit dem Gewinn der Bronzemedaille. Am Olympiaturnier 1992 in Barcelona beteiligt (Platz 6). * Csaba Matefalvi feierte seine Erfolge mit der Clubmannschaft Ujpest Budapest. 3x LEN-Trophy-Sieger (1993, 1997 und 1999). Dazwischen Europacupsieger der Landesmeister 1993/94 gegen CN Catalunya und LEN-Supercupgewinner im selben Jahr gegen Pescara mit „Sudden Death“.
| ||||||||||||||||||||
|
Italien, Platz 4: Gianni Averaimo (Tw, 1964)**, Marco D’Altrui (1964)**, D. Nicolini, Luca La Cava, Piertino Sciacero, A. Mostes, A. Picasso, L. Fasca, Nicola Chiari, F. Di Fulvio, R. Pagliarini, Aurelio Bafetti (1963)
| |||||||||||||||||||||
| ** Gianni Averaimo sollte auf fast
300 Länderspiele von 1985 bis 1994 kommen. Als Torwart gelang ihm
der „Grand Slam“ unter Trainer Ratko Rudic: Olympiasieg,
Weltmeisterschaft, Europameisterschaft und Weltcup, alles im
Zusammenhand zwischen 1992 und 1994. Er spielte bei fünf
Europameisterschaften von 1985 – 1993 (Bronze in Straßburg 1987 und
Bonn 1989 sowie Gold in Sheffield 1993), bei vier Weltcups von 1985
– 1993 (Silber in Berlin 1989 und Gold in Athen 1991), bei zwei
Weltmeisterschaften 1986 und 1994 (Silber in Madrid und Gold in
Rom), gewann alle drei Mittelmeerspiele (1987 in Latakia/Syrien,
1991 in Athen und 1993 in Canet en Roussillon) und war zweimal bei
Olympia dabei, 1992 in Barcelona als Olympiasieger. |
| ||||||||||||||||||||
| ** Marco D’Altrui kann eine noch bessere Bilanz vorweisen: Er wurde 1992 Wasserball-Olympiasieger von Barcelona und wiederholte damit den Olympiasieg, den sein Vater Geppino D’Altrui 1960 als Kapitän der Squadra Azzurra in Rom errungen hatte. Außerdem gewann er in 11 Jahren Nationalmannschaftszugehörigkeit (von 1983 bis 1994) fast alles, was es zu gewinnen gab: Den „Grand Slam“ zwischen 1992 und 1994. Er nahm an fünf Europameisterschaften teil zwischen 1983 und 1993, gewann zweimal Bronze (1987 in Straßburg und 1989 in Bonn sowie den Titel 1993 in Sheffield. Fünf Weltcups machte er mit zwischen 1983 und 1993 (Bronze in Malibu 1983, Silber in Berlin 1989 und Gold in Athen 1993). Zwei Weltmeisterschaften brachten Silber 1986 in Madrid im längsten Spiel der Wasserballgeschichte (acht Verlängerungen !) und Gold 1994 in Rom. Er gewann bei den Mittelmeerspielen 1983 in Casablanca Bronze, 1993 in Canet en Roussillon Gold. Von drei Olympischen Spielen (1984 – 1992) waren die letzten für Marco D’Altrui die Krönung durch den Olympiasieg. | |||||||||||||||||||||
|
Spanien, Platz 5: Mariano Moya,
Miguel Chillida, Francisco Font, Javier Villanueva, José
Montero, Francisco Subías, Inocencio Amorós,
Rafael Roca, Jordi Payá**, Mario Folguera, Jordi
Neira
| |||||||||||||||||||||
|
|
** Vom Aufgebot Spaniens sollte Jordi Payá im Wasserball am erfolgreichsten werden. Höhepunkt seiner Laufbahn als Spieler war der Olympiasieg 1996 in Atlanta. Zuvor hatte er bereits an den Spielen in Seoul 1988 und an der WM in Madrid 1986 mitgewirkt. Seine beiden EM-Teilnahmen 1985 in Sofia und 1987 in Straßburg blieben ohne Medaillenausbeute. Nach dem Olympiasieg wechselte er ins Traineramt und betreute seither seinen Verein CN Catalunya, mit dem er als Spieler Europacupsieger der Pokalsieger wurde (1991/92) und anschließend den Supercup gegen Jadran Split gewann. 1994/95 gewann Catalunya den Europacup der Landesmeister und anschließend auch den LEN-Supercup (gegen Vasas Budapest). Bereits 1988 stand Catalunya im E-Cup-Finale und verlor gegen WF Spandau 04 wie 1993/94 gegen Ujpest Budapest. | ||||||||||||||||||||